Besichtigungsfahrt „Mehrgenerationenhaus“ Soest, 04.11.2017

Exkursion zu einem genossenschaftlichen Gemeinschaftsprojekt nach Soest

Mitglieder des Ökobau Münsterland machten am 4.11. eine Exkursion zum Gemeinschaftswohnprojekt ihres Mitglieds, des Architekten Oliver Marxen aus Soest. Das genossenschaftliche Projekt umfasst zwei Mehrfamilienhäuser, von denen eines nach vorwiegend bauökologischen Kriterien von acht Parteien gemeinsam geplant und mit viel Eigeninitiative umgesetzt wurde.

Ein Gemeinschaftsprojekt in ökologischer Bauweise, das war das Ziel der Planungen bei „Ein Haus für Alle“ in Soest. Das Gebäude mit 8 Wohneinheiten wurde Ende 2016 fertiggestellt.

Geprägt wird das Gebäude durch viel Holz und bordeauxrote Fenster. Rund 20 Menschen leben in dem Haus, von jung bis alt. Dass das Projekt überschaubar ist, kann auch als Vorteil gesehen werden: Es geht sehr familiär und persönlich zu.

Wieviel Gemeinschaft wirklich gelebt wird, das hängt von jedem persönlich ab. Verpflichtungen gibt es keine, schöne Anlässe für Gemeinsames gibt es indes immer wieder, bei Geburtstagen, gemeinsamen Arbeitseinsätzen oder einem Abendessen bei den Nachbarn.

Der Architekt Oliver Marxen, selbst Mitbewohner in dem neu entstandenen Haus, hat das Projekt geplant. Ökologische Bauweise war das Ziel: Holzfenster, Cellulosedämmung, Lehmputz auf Wunsch, sogar eine Stückholzheizung. Einen Kompromiss musste die Gruppe allerdings machen, aus Kostengründen: Die Decken bestehen aus Stahlbeton. Brandschutz und vor allem Schallschutz hätten die ökologisch besseren Holzbalkendecken zu teuer gemacht.

Die Wohnungen sind als Eigentumswohnungen organisiert. Auf dem Gelände gibt es noch ein zweites Wohnhaus mit Gemeinschaftsgeist und einem besonderen Schwerpunkt auf Inklusion. Dort gibt es auch einen Gemeinschaftsraum und eine Gästewohnung, die von allen genutzt werden kann.

Wert wurde auf attraktive Außenanlagen gelegt. Terrassen und umliegende Flächen sind privat, davor verlaufen großzügige gemeinsame Wiesenflächen, außerdem gibt es noch Flächen für Blumen- und Gemüsebeete. Und die oberen Wohnungen werden durch einen durchlaufenden Balkon verbunden, mit breiteren Nischen für die Sitzecken. So symbolisiert dieser Balkon vielleicht ein wichtiges Element von Gemeinschaft: Er verbindet, er gehört allen. Aber es gibt auch Rückzugsecken, und die sind dann ganz privat.

 

 

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